Süßstoff im Grundwasser

Süßstoff im Grundwasser: Das sollte man wissen

Bei Analysen der Wasserqualität an verschiedensten Orten in Deutschland kommt es seit einiger Zeit vor, dass auch Spuren von Süßstoffen in unserem Grundwasser zu finden sind. Die neuste Berichterstattung von Hamburg Wasser, dem Trinkwasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsunternehmen der Hansestadt, erweckt den Eindruck, dass Süßstoff unser Grundwasser regelrecht verunreinigt. Doch welchen Einfluss hat der in diversen Grundwasseranalysen festgestellte Anteil an Süßstoff tatsächlich auf unsere Gesundheit?

Welcher Süßstoff kommt im Grundwasser vor?

Bei den im Grundwasser nachgewiesenen Süßstoffen handelt es sich um Cyclamat, Saccharin, Sucralose und Acesulfam K. Die im Abwasser gefundenen Mengen an Süßstoffen variieren je nach Beprobungsstelle, bewegen sich aber immer im niedrigen Mikrogrammbereich. Die im Grundwasser gefunden Mengen liegen laut Hamburg Wasser noch um ein Vielfaches darunter – auch hierbei handelt sich noch nicht um das Trinkwasser, das in die Haushalte gelangt. 

Wie kommt Süßstoff in unser Grundwasser?

Die bereits erwähnte höchst stabile Verbindung von Süßstoffen ist nicht nur vom menschlichen Körper nicht verarbeitet werden, auch die meisten Klärwerke haben keine Möglichkeit den Süßstoff aus dem Abwasser zu filtern. So gelangt das geklärte Frischwasser, samt Süßstoffspuren, zurück in die Umwelt und das Grundwasser.

Inzwsichen gibt es aber einige Klärsysteme, die über eine vierte Klärstufe verfügen, die für die Beseitigung von Mikroverunreinigungen sorgt. Hier wird sogar Mikroplastik entfernt. 

Ist Süßstoff im Grundwasser schädlich für Wasserorganismen?

Darüber hinaus wurde eine umfassende Ökotoxizitätsbewertung von Acesulfam K in Süßwasserorganismen durchgeführt. Basierend auf den durchgeführten aquatischen Toxizitätsstudien gibt es keine Hinweise auf ein akutes oder chronisches Risiko für Wasserorganismen aufgrund von Süßstoffen. Da Acesulfam K nach neueren Erkenntnissen von Bakterien in der Natur langsam abgebaut werden kann, ist eine Anreicherung des Süßstoffs im Trinkwasser unwahrscheinlich. 

Relevant: Süßstoffe in der alltäglichen Ernährung

Hamburg Wasser fordert im Rahmen seiner neuesten Kampagne, auf Süßstoffe gänzlich zu verzichten und Light-Getränke durch Leitungswasser zu ersetzen. Dabei nutzen Millionen Deutsche Süßstoff-gesüßte Getränke, um sich süßen Genuss zu erhalten, ohne Kalorien aufzunehmen. Süßstoffe können damit einen wichtigen Teil zu einem ausgewogeneren Lebensstil beitragen. Sie bieten eine große Auswahl an süß schmeckenden Optionen mit wenig oder gar keinen Kalorien und können daher, wenn sie anstelle von Zucker und als Teil einer ausgewogenen Ernährung verwendet werden, einen nützlichen Beitrag zur Verringerung der Gesamtzucker- und Kalorienaufnahme sowie zur Steuerung des Blutzuckerspiegels leisten. Besonders für Diabetes-Betroffene bedeutet der süße Genuss – ohne Kalorien und ohne Wirkung auf den Blutzuckerspiegel – ein Stück Lebensqualität. 

Für das Grundwasser: Süßstoffe in Lebensmittel einfach ersetzen?

Dass sich synthetische Süßstoffe in Lebensmitteln oder Getränken leicht ersetzen lassen, zum Beispiel durch das pflanzliche Süßungsmittel Stevia, ist übrigens so nicht richtig. Nicht jeder Süßstoff eignet sich in technologischer Hinsicht gleichermaßen – außerdem schmecken sie jeweils anders. Diese Geschmackswahrnehmung kann sich zudem verändern, wenn Süßstoff in unterschiedlichen Bereichen – zum Beispiel für die Fruchtzubereitung oder in Milchprodukten – eingesetzt wird. Durch die Mischung unterschiedlicher Süßstoffe wird die Süßqualität und das „Mundgefühl“ oft „runder“ und zuckerähnlicher, wodurch eine Verbesserung des Geschmacksprofils eintritt. Ein weiterer Vorteil: Statt höherer Mengen eines Süßstoffs sind in Süßstoffmischungen deutlich geringere Mengen unterschiedlicher Süßstoffe enthalten. 

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