Ernährungsreport 2022: Kalorien und Geschmack

Ernährungsreport 2022: Kalorien und Geschmack

Seit 2016 veröffentlicht das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, kurz BMEL, den Ernährungsreport. Im jährlichen Turnus werden die Ergebnisse einer bundesweit durchgeführten Umfrage rund um das Ernährungs- und Kaufverhalten veröffentlicht. Hier alles Wissenswerte zum Ernährungsreport 2022:

Der Fokus des Ernährungsreport 2022 lag auf den Themen Tierwohl, pflanzliche Alternativen zu Fleisch und transparente Kennzeichnung von Nährwerten und Inhaltsstoffen. Auch die Reduktion von Zucker, süßem Geschmack und die Verwendung von Süßungsmitteln standen wieder zur Diskussion. 

Ernährungsreport bestätigt: Selber Kochen steht weiter hoch im Kurs

Selber kochen ist für viele Deutsche weiterhin selbstverständlich. 71 % aller Befragten gaben in der aktuellen Umfrage an, Spaß am Kochen zu haben. Vor allem junge Menschen scheinen in Deutschland gerne selbst am Herd zu stehen (75 % der bis 29-jährigen). Im Alter hingegen nimmt die Freude in der Küche ab.

Täglich auf dem Speiseplan: Obst und Gemüse

72 % der Deutschen essen täglich Obst und Gemüse. Den Befragten kommt es hierbei vor allem auf den guten Geschmack (99 %) und die gesundheitlichen Vorteile (95 %) an. Einen leichten Zuwachs verzeichnet die Ernährung in Deutschland beim Konsum von veganen oder vegetarischen Alternativen zu Fleisch. Vorreiter hier ist die junge Generation.

Ernährungsreport: "44 % der Befragten ernähren sich flexitarisch"

Fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung verzichtet regelmäßig darauf, Fleisch zu essen. Sieben Prozent verzichten sogar ganz auf Fleisch. Überhaupt keine tierischen Produkte isst dagegen ein Prozent.

Diese angepassten Ernährungsarten (flexitarisch, vegetarisch und vegan) werden durch ein immer größeres Sortiment an entsprechenden Lebensmitteln im Supermarkt gefördert. Die beliebtesten Alternativen sind pflanzliche Milch-Ersatz-Produkte.

Zucker, Salz und Fett: Viele Deutsche wollen verzichten

82 % der Umfrage-Teilnehmenden wünschen sich weniger Zucker in Fertiglebensmitteln. Dieser Wert ist seit Einführung der Frage nahezu unverändert geblieben. Interessant: Die Befragten würden für die Zuckerreduzierung auch in Kauf nehmen, dass die Produkte dann weniger süß schmecken. Demgegenüber stehen 10 %, die sich wünschen, die fehlende Süße durch andere Süßungsmittel, zum Beispiel Süßstoffe wie Aspartam, Saccharin & Co., zu ersetzen.

Cover des Ernährungsreport 2022

Zuckeralternativen: Süßstoffe als clevere Lösung

Beim Kaffee mit den engsten Freunden auf Kuchen und Kekse zu verzichten und abends vorm Fernseher die Schokolade im Schrank liegen zu lassen – beim Abnehmen fällt den meisten vor allem der Verzicht auf Süßes schwer. Doch muss dieses Opfer bei einer Diät wirklich sein?

Nicht nur für Diabetiker ist Süßstoff eine mögliche Alternative zu Zucker. Denn Thaumatin, Cyclamat oder zum Beispiel Acesulfam-K, sind im Geschmack sehr süß, wodurch nur geringe Mengen benötigt werden. Zudem sind sie praktisch kalorien- und kohlenhydratfrei und eignen sich daher gut als kalorienarme Alternative. Apropos kalorienarm – ca. 34 % der Deutschen geben an, dass ein niedriger Kaloriengehalt von Lebensmitteln ein entscheidender Kauffaktor sein kann.

Guter Geschmack: Laut Ernährungsreport ein Hauptkriterium

Das unangefochtene Kriterium für die Auswahl des Essens ist uns bleibt der Geschmack. Das bestätigen auch in diesem Jahr 99 % der für den Ernährungsreport 2022 interviewten Deutschen.

Auch gesunde Ernährung ist ein wichtiger Entscheidungsfaktor. Das geben 89 % an. Ein fairer Handel und Tierwohl stehen mit je 76 % bzw. 80 % ebenfalls sehr weit oben.

Mehr als ein Trend: Gute und nachhaltige Ernährung

Die diesjährige Ausgabe des Ernährungsreports bestätigt, was sich schon die letzten Jahre abgezeichnet hat: Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich mehr Transparenz im Umgang mit Lebensmitteln als gute Grundlage für Kaufentscheidungen. Tiere sollen in der Landwirtschaft besser gehalten werden, regionale und saisonale Lebensmittel werden bevorzugt. Auch vegetarische und vegane Produkte gehören immer mehr zur Ernährung dazu. Das Verständnis für Ernährung wird immer breiter – nicht mehr nur der Gesundheitsaspekt spielt eine Rolle, auch Nachhaltigkeit und Tierwohl sind in den Köpfen der Deutschen immer präsenter.

Fragen & Antworten

Anja RothÖFFENTLICHKEITSARBEIT DEUTSCHLAND

Süßstoff-Verband e.V.

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