Süßstoff: Acesulfam K (E950)

Was ist Acesulfam K (E950)?

Acesulfam K ist einer der Süßstoffe, die am häufigsten in den Zutatenlisten von energiereduzierten Lebensmitteln auftauchen. Doch was ist Acesulfam K eigentlich? Was sagt die Wissenschaft und gibt es auch kritische Stimmen zum Süßungsmittel?

Der Süßstoff Acesulfam K ist auch bekannt als Lebensmittelzusatzstoff mit der E-Nummer E950. Trotz seiner 200x höheren Süßkraft als Zucker ist Acesulfam K kalorienfrei. Wegen seiner Hitzebeständigkeit und seiner niedrigen Ansprüche bei der Lagerung ist der Süßstoff sehr flexibel verwendbar. Unter anderem kommt Acesulfam K in Getränken, Joghurt, Konfitüren und Kaugummis zum Einsatz.

Acesulfam K: Wann wurde der Süßstoff erfunden?

Wirklich gesucht hat nach Acesulfam K niemand. Der Süßstoff wurde viel mehr zufällig entdeckt. Im Jahre 1967 fand der Chemiker Carl Clauß bei der Synthese von Oxathiazinondioxiden einen süß schmeckenden Stoff. Dass der bei der Hoechst AG angestellte Clauß einen von inzwischen 11 in der EU zugelassenen Süßstoffen entdeckt hat, war ihm nicht sofort bewusst.

Acesulfam K und Aspartam: Warum werden Süßstoffe kombiniert?

Nicht selten findet man bei kalorienreduzierten Speisen und Getränken mehrere Süßstoffarten auf dem Etikett. Eine der am häufigsten verwendeten Süßstoff Kombinationen ist die Mischung aus Acesulfam K und Aspartam. Nicht etwa, um den Konsumenten zu schaden, denn Süßstoffe haben einen Synergieeffekt. Die Süßqualität und das „Mundgefühl“ werden durch das Kombinieren der Süßstoffe „runder“.

Außerdem erhöht sich bei Süßstoffmischungen die Süßkraft im Vergleich zu den beiden Süßstoffen allein. Rational gedacht konsumiert man dann insgesamt nur sehr kleine Mengen der jeweiligen Süßstoffe in der Mischung statt relativ hoher Mengen einer einzelnen Substanz.

Das heißt: Man kann sich mehr Süßes gönnen, ohne auch nur in die Nähe der ADI-Werte zu gelangen, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und/oder von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) – als Garantie für einen lebenslangen Verzehr, Tag für Tag und ohne jedes Gesundheitsrisiko – ermittelt und festgelegt wurden.

Weitere Informationen zu Süßstoffmischungen hat Süßstoff-Expertin und Ernährungswissenschaftlerin Anja Roth in diesem Video für Sie aufbereitet.

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Die Nachfrage an Softdrinks ist hoch, über ein Viertel der Deutschen unter 40 Jahren konsumiert sie mehrmals pro Woche oder sogar täglich (1). Immer mehr Menschen greifen inzwischen allerdings zu süßstoffgesüßten Light-Varianten (2), um zusätzliche Kalorien zu sparen und die Zähne zu schonen. Um der Verbrauchernachfrage sowie gleichzeitig der nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gerecht zu werden, die vorsieht, den Gehalt an Zucker, Salz und gesättigten Fetten in verarbeiteten Produkten zu reduzieren, denken viele Getränkehersteller um: Sie setzen auf Softdrinks mit einem verringerten Zuckeranteil und weniger Kalorien. Damit die Getränke weiterhin süß schmecken, wird in vielen Fällen der Zucker durch Süßstoffe wie Acesulfam K, Aspartam, Sucralose oder Steviolglycoside (Stevia) ersetzt.

Kein Versteckspiel bei der Rezepturänderung: Das Etikett verrät, was drinsteckt

Ändert ein Hersteller die Zutaten seines Produkts, wird dies auf dem Etikett gekennzeichnet. Auf einigen Softdrinks ist deshalb „enthält Zucker und Süßungsmittel“ zu lesen bzw. werden die verwendeten Süßungsmittel in der Zutatenliste eindeutig angegeben. Ein Blick auf das Etikett verrät also sofort, welche Zutaten ein Produkt enthält – und auch, welche Zutat mengenmäßig den größten Anteil hat. So steht bei fast allen Softdrinks Wasser an erster Stelle. Süßstoffe sind auf der Zutatenliste meist ganz am Ende zu finden, weil sie mengentechnisch den kleinsten Anteil haben. Dank ihrer hohen Süßkraft reichen kleinste Mengen aus, um den reduzierten Zuckergehalt geschmacklich zu ersetzen. Süßstoffe liefern in Softdrinks also süßen Geschmack, ohne die Kalorienbilanz zu beeinflussen.

Video: „In diesen Produkten sind Süßstoffe enthalten“

Machen Süßstoffe in Softdrinks dick?

Ein gängiger Mythos besagt, dass Light-Getränke dick machen, da sie Süßstoffe enthalten und diese den Appetit anregen. Dass das nicht stimmt, ist von Forschern bereits hinreichend belegt worden. Neue Studien zeigen sogar, dass Konsumenten, die regelmäßig mit Süßstoff gesüßte Getränke trinken, insgesamt weniger Kalorien aufnehmen als Personen, die keinen Zugang zu solchen Getränken haben. Süßstoffe in Softdrinks machen also weder dick, noch sind sie schädlich für unsere Gesundheit.

Lösen Süßstoffe Allergien oder Unverträglichkeiten aus?

Süßstoffe können keine Allergien im klassischen Sinne auslösen. Prinzipiell können aber alle Lebensmittel und deren Inhaltsstoffe eine allergische Reaktion verursachen. Natürliche Lebensmittel sind dabei der häufigste Grund für eine allergische oder pseudoallergische Reaktion: Eier, Milch und Nüsse führen das Ranking an. Zusatzstoffe hingegen wirken nur selten allergen. Lediglich bei weniger als 0,5 % der Bevölkerung treten Unverträglichkeiten gegenüber Zusatzstoffen auf.

Ernährungsexpertin Anja Roth geht in diesem Video noch einmal genauer auf Süßstoffe und Allergien ein.

Warum enthalten manche Produkte, die mit Aspartam gesüßt sind, den Hinweis „enthält eine Phenylalaninquelle“?

Bei Phenylalanin handelt es sich um eine lebensnotwendige Aminosäure, sie kommt in der Muttermilch und in vielen natürlichen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Getreide, Gemüse und in geringer Menge auch in Aspartam vor. Bei der Phenylketonurie – einer seltenen Erbkrankheit (etwa jedes zehntausendste Neugeborene kommt mit dieser Stoffwechselstörung zur Welt) – wird verhindert, dass der natürliche und für den menschlichen Organismus wichtige Eiweißbaustein Phenylalanin normal abgebaut und verstoffwechselt werden kann. Der Hinweis „enthält eine Phenylalaninquelle“ auf Produkten, die mit Aspartam gesüßt werden, ist ausschließlich eine wichtige Information für die sehr kleine Bevölkerungsgruppe, die an dieser angeborenen Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie (PKU) leidet. Für alle anderen Verbraucher hat dieser Hinweis keine Relevanz.

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