Süßstoff-Wissen – Häufige Irrtümer

Irrtum – Süßstoffe regen den Appetit an und lassen den Insulinspiegel steigen

Süßstoffe haben keinen Einfluss auf den Blutzucker und Insulinspiegel und sie verursachen auch keinen Heißhunger. Aber Achtung: Da Süßstoffe den Blutzuckerspiegel weder senken noch anheben können, können sie natürlich auch nicht für einen Sättigungseffekt sorgen.

Sie haben nur einen Effekt: sie sorgen für einen süßen Geschmack – und das ohne Kalorien! Zur Gewichtsreduktion gehört allerdings mehr dazu, als nur Zucker gegen Süßstoff einzutauschen. Süßstoffe sind keine Wundermittel die automatisch schlank machen.

Woher kommt der Mythos?

1988 führte ein Psychologe namens Blundell folgende Untersuchung durch: Bevor die Testpersonen eine Mahlzeit zu sich nahmen, bekamen sie ein sogennantes „Preload“ (wässrige Aspartam-Lösung und Saccharin-gesüßter Jogurt). Im Vergleich zur Kontrollgruppe Zucker, gaben die Testpersonen danach an, ein größeres Hungergefühl zu verspüren. So wurde vermutet, dass durch den süßen Geschmack „reflexartig“ Insulin ausgeschüttete werde – da Süßstoffe jedoch keine Energie bzw. Zucker/Kohlenhydrate liefern, käme es dadurch zu einem Abfall des Blutzuckerspiegels und einem verstärktem Hungergefühl. Diese angeblich ausgelöste cephalische Insulinsekretion wurde nur vermutet und nicht wissenschaftlich belegt.

Dagegen konnten von führenden Wissenschaftlern, wie z.B. Härtel und Steiniger, folgendes wissenschaftlich nachgewiesen werden: Süßstoffe haben keinen Einfluss auf die Regulations- mechanismen von Insulinausschüttung, Hunger oder Appetit. Der Insulin- und der Blutzuckerspiegel verändern sich nach dem Verzehr von Süßstoffen nicht – weder sofort nach dem Essen noch während des Verdauungsprozesses (vgl. Grafiken).

Studien zeigen: Süßstoffe machen nicht hungrig

Auch Förster kam in seiner Studie zum Einfluss von Aspartam auf den Appetit zu gleichen Ergebnissen wie Härtel und Steiniger. Er führte im Jahr 2002 eine Studie durch, die über 10 Wochen durchgeführt wurde. Dabei untersuchte er die unterschiedlichen Effekte von Zucker und Süßstoffen auf die Nahrungsaufnahme sowie das Körpergewicht bei Übergewichtigen.

Am Ende konnte er feststellen, dass sich in der Süßstoffe-Gruppe die Energieaufnahme reduzierte und eine Verminderung des Blutdrucks zu verzeichnen war. In der Kontrollgruppe Zucker stieg die Energieaufnahme und dagegen an und es konnte sogar ein Anstieg des Blutdrucks gemessen werden. Zusätzlich legte die Zucker-Kontrollgruppe an Gewicht zu, wohingegen das Gewicht der Teilnehmer der Süßstoff-Gruppe sich verringerte.

Neuere Untersuchungen an Zellkulturen und Labortieren haben gezeigt, dass es einen Reiz von den Geschmacksrezeptoren an bestimmte hormonbildende Zellen im Verdauungstrakt gibt. Diese Zellen könnten theoretisch eine Insulinausschüttung fördern. Zahlreiche klinische Studien mit Probanden haben jedoch gezeigt, dass dieser Reiz so minimal ist, dass er letztlich keine Wirkung hat, weder auf den Blutzucker- noch auf den Insulinspiegel.

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