Süßstoff-Wissen – Häufige Irrtümer

Irrtum – Süßstoffe machen hungrig!

Korrekt ist: Süßstoffe enthalten keine Kalorien und können daher nicht satt machen. Im Umkehrschluss heißt das natürlich nicht, dass sie hungrig machen. Zahlreiche Studien belegen, dass mit Süßstoff versetztes Wasser im Körper genauso wirkt wie reines Wasser. Der Blutzucker- und Insulinspiegel werden durch sie nachweislich nicht beeinflusst.

Unsere Süßstoff-Expertin Anja Roth (vormals Krumbe) erklärt in diesem Video, was an dem Mythos dran ist, dass Süßstoffe ein Hungergefühl erzeugen oder sogar Heißhungerattacken verursachen sollen.

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Immer wieder tritt die Frage auf, ob Süßstoffe vermehrt Hunger auslösen – doch Süßstoffe machen nicht hungrig! Satt machen sie allerdings auch nicht. Wer satt werden will, der muss Energie in Form von Kohlenhydraten, Fett oder Eiweiß zuführen. Süßstoffe sorgen einfach nur dafür, dass ein Getränk oder eine Speise süß schmeckt, sie liefern keine Energie. Die Lust auf Süßes können Süßstoffe stillen, den Hunger nicht.

Der Psychologe Blundell führte 1988 eine Untersuchung durch, bei der Testpersonen ein so genanntes preload (wässrige Aspartam-Lösung und Saccharin-gesüßten Jogurt) vor der eigentlichen Mahlzeit verabreicht bekamen. Die Süßstoffgruppe gab im Vergleich zur Zucker-Kontrollgruppe an, ein stärkeres Hungergefühl zu verspüren. Vermutet wurde, dass der Organismus – angeregt durch den süßen Geschmack – „reflexartig“ Insulin ausschütten würde. Da durch Süßstoffe jedoch kein Zucker geliefert wird, käme es dadurch zu einem Abfall des Blutzuckerspiegels und einem verstärkten Hungergefühl.

Süßstoff – Insulin- und der Blutzuckerspiegel bleiben unverändert

Diese angeblich ausgelöste cephalische Insulinsekretion wurde nur vermutet und nicht wissenschaftlich belegt. Unterdessen konnte mehrfach von führenden Medizinern und Ernährungsexperten, wie z.B. von Härtel und Steiniger wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass Süßstoffe keinerlei Einfluss auf die Regulationsmechanismen von Insulinausschüttung, Hunger oder Appetit haben. Der Insulin- und der Blutzuckerspiegel, verändern sich nach dem Verzehr von Süßstoffen nicht – weder sofort nach dem Essen noch während des Verdauungsprozesses.

Zu den gleichen Ergebnissen kam auch H. Förster in seiner Studie (2002) zum Einfluss von Aspartam auf den Appetit. In einer 10-wöchigen Studie wurden die unterschiedlichen Effekte von Zucker und Süßstoffen auf die ad libitum Nahrungsaufnahme und das Körpergewicht bei Übergewicht untersucht.

Es zeigte sich eine Reduzierung der Energieaufnahme in der Süßstoff-Gruppe sowie ein Anstieg in der Zucker-Gruppe. Zudem verringerten die Teilnehmer der Süßstoff-Gruppe ihr Körpergewicht, wohingegen die Zucker-Gruppe an Gewicht zunahm. Darüberhinaus konnte beim Verzehr von Süßstoff eine Verminderung des Blutdrucks gemessen werden.

Mit Hilfe von Süßstoffen kann unnötige Energie eingespart werden

Der Ernährungsexperte G.L. Blackburn konnte in einer Studie an 163 übergewichtigen Frauen zeigen, dass die Erfolge nicht nur im Rahmen der Gewichtsreduktion, sondern auch langfristig bei Gewichthalten größer sind, wenn Aspartam als Süßungsmittel eingesetzt wird.

Mit Ausnahme von Aspartam und Thaumatin, sowie dem neueren Süßstoff Aspartam-Acesulfam-Salz, sind die Süßstoffe kalorienfrei und müssen somit in der Nährwertberechnung nicht angerechnet werden. Die „kalorienliefernden Süßstoffe“ können aufgrund ihrer hohen Süßkraft und der daraus resultierenden geringen Einsatzmenge ebenfalls als nahezu kalorienfrei betrachtet werden. Durch den Einsatz von Süßstoffen anstelle von Zuckern können Kalorienbewusste leicht unnötige Energie einsparen.

Jeder, der sein Gewicht halten oder verringern möchte, kann seinen Ernährungsplan mit Süßstoffen um eine willkommene, das Kalorienkonto nicht belastende Abwechslung ergänzen. Süßstoffe sollten sinnvoll eingesetzt und nicht als “Alibi” missbraucht werden bei kalorienreduzierten Lebensmitteln das Doppelte oder Dreifache der üblichen Portionen zu essen.

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