Süßstoff-Wissen – Fragen & Antworten

Welche Süßstoffe gibt es?

In Europa und damit in Deutschland sind mittlerweile elf Süßstoffe per EU-Richtlinie für die Verwendung in Lebensmitteln und Tafelsüßen zugelassen: Acesulfam, Advantam, Aspartam, Aspartam-Acesulfam-Salz, Cyclamat, Neohesperidin DC, Neotam, Saccharin, Steviolglycoside, Sucralose und Thaumatin. Dafür, dass es diese Bandbreite an unterschiedlichen Süßstoffen gibt, gibt es gute Gründe. Sie unterscheiden sich in ihrer Struktur, ihrer Süßkraft, ihren technologischen Eigenschaften und auch in ihren Abbauwegen.

Das Süßungsmittel Süßstoff

Süßstoffe haben eine extrem hohe Süßkraft, die im Vergleich zu Zucker zwischen 40- (Cyclamat) und 37.000-fach (Advantam) höher sein kann. Dabei liefern sie keine bzw. praktisch keine Energie. Das heißt, sie werden in so geringer Menge eingesetzt, dass, selbst wenn sie wie Aspartam 4 kcal/g liefern, ihr Kaloriengehalt nicht ins Gewicht fällt. Süßstoffe haben zudem keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, die Insulinausschüttung oder die Verdauung und schädigen die Zähne nicht.

Für jeden Geschmack den richtigen Süßstoff

Nicht jeder Süßstoff eignet sich in technologischer Hinsicht gleichermaßen für alle Einsatzbereiche und nicht jeder Süßstoff schmeckt wie der andere – schon gar nicht in unterschiedlichen „Milieus“ wie etwa Fruchtzubereitungen oder Milchprodukten. Deshalb setzt die Lebensmittelindustrie Süßstoffe gut ausgewählt ein, um ihre jeweiligen Vorzüge gezielt zu nutzen. Das gestattet dann den Verbrauchern, unter einer wachsenden Vielzahl von Produkten jene auszuwählen, die ihnen individuell am besten schmecken.

Nicht selten finden Speisen und Getränke, die mit mehreren Süßstoffe zubereitet wurden, beim Verbraucher besonderen Anklang: zum einen aus geschmacklichen Gründen – die Süßqualität und das „Mundgefühl“ werden dadurch oft „runder“ – zum anderen aufgrund rationaler Überlegungen – man konsumiert dann insgesamt nur sehr kleine Mengen der jeweiligen Süßstoffe in der Mischung statt relativ hoher Mengen einer einzelnen Substanz.

Vorteile von Süßstoff Kombinationen

Gesundheitsexperten und Wissenschaftler begrüßen das sogenannte Multi-Süßstoff-Konzept, das insbesondere die Süßstoffmischungen empfiehlt – vor allem auch, weil die meisten Süßstoffe in Kombination mit anderen ein synergistisches Potential entwickeln. Das bedeutet: Süßstoffmischungen bringen mehr Süße als die aufsummierte Süßkraft der einzelnen Süßstoffe, die miteinander eingesetzt werden.

Kritiker können beruhigt sein, denn selbstverständlich wird Süßstoffen nur dann die rechtliche Zulassung erteilt, wenn auch die Art und Weise ihrer Verstoffwechselung wissenschaftlich dokumentiert ist. Man weiß daher, dass die auf dem Markt befindlichen Süßstoffe keinerlei Wechselwirkungen untereinander oder mit anderen Nahrungsbestandteilen haben. Ob alleine oder als Mischung – Süßstoffe sind nicht schädlich.

Quellen

Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über Lebensmittelzusatzstoffe.

Biological fate of low-calorie sweeteners, Bernadene A. Magnuson, Michael C. Carakostas, Nadia H. Moore, Sylvia P. Poulos, and Andrew G. Renwick
Nutrition Reviews 74(11): 670-689 · November 2016
DOI: 10.1093/nutrit/nuw032

Häufige Irrtümer

Süßstoff-Blog

Kontakt
Süßstoff-Verband e.V.

Postfach 90 60 85, 51127 Köln
+49 (0) 2203 20 89 45
E-Mail schreiben

← zurück zur Übersicht