Dreiländertagung 2019: Ernährung – „Gewissheit“ im Fluss!

Dreiländertagung 2019: Ernährung – „Gewissheit“ im Fluss!

Die 18. Dreiländertagung der Arbeitsgemeinschaft Klinische Ernährung (AKE) in Kooperation mit der Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V (DGEM) und der Gesellschaft für Klinische Ernährung der Schweiz (GESKES) fand vom 16. – 18. Mai 2019 im Festspielhaus Bregenz in Österreich statt.

Facettenreiches Programm

Die Nutrition 2019 bot Gelegenheit, sich mit führenden Experten zum Thema klinische Ernährung auszutauschen und sich mit den wichtigsten state-of-the-art-Informationen zu versorgen. Dem Motto der Tagung „Ernährung – Gewissheit im Fluss!“ folgend, wurde ein abwechslungsreiches und informatives Programm präsentiert und vor allem das neu geschaffene Forum „Next Generation“ für junge, neu interessierte Kolleginnen und Kollegen, vermittelte Basiswissen über klinische Ernährung und gab einen Einstieg in den aktuellen Diskurs. So fanden sich im Vortragsprogramm zahlreiche aktuelle Themen aus den Bereichen Akut/Intensivmedizin, allgemeine Ernährung, organbezogene Ernährung, Forschung und Ernährungstherapie. Das facettenreiche Programm bot Sessions zu Themen wie Ernährungsreligion und Moden, Ethische Fragestellungen, aber auch Onkologie und Mangelernährung, Herz und Niere, Diabetes oder auch funktionelle Darmstörungen. Aber auch einzelne Lebensmittelkategorien wurden unter die Lupe genommen, wie die Milch als Superfood oder der Fruchtsaft als Trend.

Das Süsse – alles was süss ist

In der Session „Das Süsse – alles was süss ist“, wurde von Karin Schindler von der medizinischen Universität Wien, die Politik hinter der Zuckersteuer verdeutlicht. Abschließend warnte sie davor zu glauben, dass durch die Zuckersteuer alles gut werde und dass das zu einseitig gedacht sei. Im zweiten Vortrag der Session durfte ich über Zuckerersatz und seinen gesundheitlichen Nutzen sprechen. Nach einem kurzen Abriss über die Zuckerchemie und einem Ausflug in die Welt der süßenden Lebensmittel, war schon deutlich, dass Dattelsirup & Co keinerlei Vorteile gegenüber Zucker haben, sondern alle bei Zucker als negativ empfundenen Eigenschaften, wie Kalorien und Kariogenität ebenfalls aufweisen und sie letztlich allenfalls als Geschmacksalternative zum Zucker gesehen werden können. Anders sieht das hingegen bei den Zuckeraustauschstoffen aus, die weniger (Erythrit sogar gar keine) Kalorien liefern und nicht den Zähnen schaden. Allerdings muss bei Verwendung von Zuckeraustauschstoffen auch immer die abführende Wirkung bedacht werden. Bei den elf in der EU zugelassenen Süßstoffen hingegen sind keine Nachteile zu erwarten. Sie liefern den süßen Geschmack ohne Kalorien, ohne Blutzuckeranstieg oder Insulinausschüttung und sind nicht kariogen. Sie sind zudem auf ihre Unbedenklichkeit geprüft und sicher für den Verbraucher. Trotzdem ranken sich viele Mythen um die Süßstoffe. Sie machen dick, werden in der Schweinemast eingesetzt oder schaden der Darmflora. Daher hat der Süßstoff Verband eine Broschüre aufgelegt, in der die wichtigsten Süßstoff-Mythen anschaulich erklärt werden. Da meine Kollegin vom österreichischen Süßstoff Verband mit dem Infostand dabei war, konnten die Tagungsteilnehmer/innen sich vor Ort mit der Broschüre versorgen und sich ausführlich beraten lassen.
Abgeschlossen wurde die „Süßsitzung“ dann durch Bianca Fuchs-Neuhold von der FH JOANNEUM Graz mit einem interessanten Überblick über die kindliche Prägung des Geschmacks. Sie machte deutlich, dass Geschmackspräferenzen einen großen Einfluss auf die Auswahl von Lebensmitteln und damit auf den Lebensstil und damit verbunden auch auf die Gewichtsentwicklung haben. Zu Geschmackspräferenzen erläuterte sie u.a., das Übergewichtige eine höhere Affinität zu süßen Lebensmitteln zeigen. Es kann allerdings nicht gesagt werden, ob die Süß-Präferenz der Grund oder die Ursache für das Übergewicht ist. Hier fehlt es zur Zeit an aussagekräftigen Studien.


Die Broschüre „Die 12 größten Süßstoff Mythen“  und den Vortrag “Wie gesund ist Zuckerersatz?” finden Sie hier zum Download und hier zum anhören.

Bild: Süßstoff Verband

Fragen & Antworten

Anja RothÖFFENTLICHKEITSARBEIT DEUTSCHLAND

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