Süßstoffe haben keinen Einfluss auf Blutglucose und Insulin

Erneut bestätigt: Süßstoffe haben keinen Einfluss auf Blutglucose und Insulin

Dies ist eine der Hauptaussagen, die mehr als 60 ExpertInnen aus den Bereichen Ernährungswissenschaften, Lebensmittel, Diätologie, Endokrinologie, Public Health, Sportwissenschaften, Pädiatrie, Pflege, Toxikologie und Lebensmittelrecht in einem neuen Konsensus-Papier treffen. Es handelt sich um das erste Ibero-Amerikanische Konsensus-Papier, das in der Fachzeitschrift „Nutrients“ erschienen ist und die Rolle von Süßstoffen in Lebensmitteln, ihre Sicherheit und ihre gesundheitlichen Aspekte beleuchtet.
Sinn der umfassenden Analyse war es, eine praktische, evidenz-basierte Hilfestellung anzubieten im Bemühen, die Aufnahme von freien Zuckern zu reduzieren – das ganze im Einklang mit den gängigen internationalen Public Health Empfehlungen.
Besonders betont wird die Sicherheit von Süßstoffen, die durch Gesundheitsbehörden wie der WHO und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ausführlich geprüft und bestätigt wurde.

Süßstoffe haben keinen signifikanten Effekt auf die Insulinsensitivität und -sekretion bei nichtdiabetischen Erwachsenen

Eine weitere aktuelle Studie „Consumption of a Carbonated Beverage with High-Intensity Sweeteners Has No Effect on Insulin Sensitivity and Secretion in Nondiabetic Adults“, geht auf die Auswirkungen der regelmäßigen Einnahme von süßstoffgesüßten Getränken auf die Insulinsensitivität – d.h. die Empfindlichkeit der Körperzellen bzw. der Insulinrezeptoren gegenüber Insulin- und –sekretion bei Gesunden ein. Untersucht wurden dabei mit Aspartam und Acesulfam K, bzw. ungesüßte kohlensäurehaltige Getränke.

Die Studie wurde als randomisierte, doppelblinde Crossover-Studie durchgeführt. Nichtdiabetische Erwachsene mit einem Durchschnittsalter von 31 Jahren (44% Männer, Body-Mass-Index (BMI; kg / m²) 19 bis 29), die keine Süßstoffe konsumierten, wurden in Gruppen eingeteilt. Die Teilnehmer mussten je nach Gruppenzugehörigkeit entweder vom gesüßten oder ungesüßten Getränk über 12 Wochen täglich 2 Dosen zu je 330ml konsumieren. Nach einer 4-wöchigen Auswaschphase wurden die Teilnehmer für 12 Wochen auf das entgegengesetzte Getränk umgestellt. Von den sechzig eingeschlossenen Personen, schlossen 50 die Studie ab (28 nicht übergewichtige und 22 übergewichtige Teilnehmer). Die Untersuchungsergebnisse zeigten, dass der tägliche Verzehr von 2 Dosen (jeweils 330 ml) eines kohlensäurehaltigen süßstoffgesüßten Getränks über 12 Wochen, die Insulinsensitivität oder Insulinsekretion bei gesunden, normal- und übergewichtigen Menschen ohne Diabetes nicht beeinflusst. Der Verzehr von süßstoffgesüßten Getränken hatte zudem keinen Einfluss auf das Körpergewicht, den selbstberichteten Verzehr von Nahrungsmitteln oder die selbstberichtete körperliche Aktivität der Teilnehmer.

Kontrolliert und bestätigt

Ein weiteres Statement der ExpertInnen ist der klare Vorteil von Süßstoffen wenn es um die Zahngesundheit geht.
Die WHO empfiehlt die Aufnahme von freien Zuckern auf weniger als 10% der Energieaufnahme zu beschränken. Produkte mit Süßstoffen können eine erfolgreiche und nachhaltige Strategie sein, dieses wichtige Ziel zu erreichen. Prof. Cunha Velho de Sousa, vom Universitätskrankenhaus Coimbra in Portugal fordert daher zu einem Dialog mit Lebensmittel- und Getränkeproduzenten auf, um die Reduktion von freien Zuckern und den kompletten oder teilweisen Ersatz durch Süßstoffe in den Produkten bestmöglich zu bewerkstelligen.

Insgesamt liefern diese neue Studie weitere Beweise für frühere Befunde, die belegen, dass der Verzehr von Süßstoffen in Getränken die Insulinsensitivität und -sekretion oder die allgemeine Glukosekontrolle im Vergleich zu Wasser oder einem ungesüßten Kontrollgetränk nicht negativ beeinflusst. Im Vergleich zu Zucker, der einen Blutzuckeranstieg verursacht, haben Süßstoffe den Vorteil, den Blutzucker- und Insulinspiegel nach dem Verzehr nicht zu beeinflussen oder zu erhöhen.


Weiterführende Literatur:

Blundell JE, Hill AJ: Paradoxical effects of an intense sweetener (aspartame) on appetite. The Lancet (1986) 1: 1092–3

Rogers PJ, Blundell JE: Separating the actions of sweetness and calories: effects of saccharin and carbohydrates on hunger and food intake in human subjects. Physiol Behav (1989) 45: 1093–9

Nichol AD, Holle MJ, and An R.,Glycemic impact of non-nutritive sweeteners: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials, Eur J Clin Nutr. 2018 May 15. doi: 10.1038/s41430-018-0170-6. [Epub ahead of print], 2018

Bonnet F, Tavenard A, Esvan M, Laviolle B, Viltard M, Lepicard EM and Lainé F., Consumption of a Carbonated Beverage with High-Intensity Sweeteners Has No Effect on Insulin Sensitivity and Secretion in Nondiabetic Adults, Journal of Nutrition 2018; 148: 1–7. 2018

 

Fragen & Antworten

Anja RothÖFFENTLICHKEITSARBEIT DEUTSCHLAND

Süßstoff-Verband e.V.

Postfach 90 60 85,

51127 Köln

+49 (0) 2203 20 89 45

info@suessstoff-verband.de