Zucker raus, Süßstoff rein: Was bedeutet das für die Süßstoffaufnahme bei Chilenischen Kindern?

Zucker raus, Süßstoff rein: Was bedeutet das für die Süßstoffaufnahme bei Chilenischen Kindern?

Aufgrund steigender Adipositas-Zahlen in Chile hat die chilenische Regierung Maßnahmen für eine gesündere Lebensmittelumgebung ergriffen. Einen Teil dieser Reform macht der vermehrte Einsatz von Süßstoff statt Zucker aus. Eine Studie hat nun untersucht, welche Auswirkungen das auf den Süßstoffkonsum chilenischer Kinder hat.

Chilenische Regierung reagiert auf steigende Adipositaszahlen

Angesichts der steigenden Adipositasraten bei Kindern im Land und der Empfehlungen der Gesundheitsbehörden zur Reduzierung des übermäßigen Zuckerkonsums hat Chile verschiedene Maßnahmen ergriffen, um zu einer gesünderen Lebensmittelumgebung beizutragen.

Süßstoff statt Zucker: Chilenische Lebensmittelindustrie formuliert Produkte neu

Aufgrund dieser regulatorischen Änderungen im Jahr 2016 formulierten chilenische Lebensmittel- und Getränkeunternehmen ihre Produkte neu, einschließlich Alternativen in ihrem Portfolio mit kalorienarmen / kalorienfreien Süßungsmitteln, um auch bei reduziertem Zucker – und Kaloriengehalt einen süßen Geschmack zu erzielen. Dementsprechend stieg die Verfügbarkeit von Produkten mit Süßungsmitteln auf dem chilenischen Markt. Viele dieser Produkte werden von Kindern konsumiert, bei denen – wegen des geringen Körpergewichts – ein höheres Risiko besteht, die akzeptable tägliche Aufnahme (ADI) dieser Lebensmittelzusatzstoffe zu erreichen. Das Ziel dieser Studie war es, die Aufnahme von Süßstoffen bei chilenischen Schulkindern nach dem Inkrafttreten des oben genannten Gesetzes zu bewerten.

ADI: Wird die akzeptable tägliche Verzehrmenge von Süßstoff durch höhere Verfügbarkeit überschritten?

Befragt wurden insgesamt 250 chilenische Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren. Die Aufnahme wurde anhand eines Fragebogens zur Häufigkeit von Nahrungsmitteln bewertet. In Chile ist eine breite Palette von verarbeiteten Lebensmitteln mit Süßstoffen erhältlich. Alle befragten Kinder konsumierten Süßstoffe, die aus Getränken, Milchprodukten oder anderen verarbeiteten Lebensmitteln stammen. Sucralose hatte mit 99,2% die höchste Konsumhäufigkeit, gefolgt von Acesulfam-K (92,8%), Stevia (86,0%) und Aspartam (85,2%). Aspartam zeigte die höchste mittlere Aufnahme, die hauptsächlich aus Getränken stammte (96%). Kleinere Kinder zeigten eine höhere an das Körpergewicht angepasste Aufnahme von Sucralose, Acesulfam-K, Stevia und Aspartam (p <0,05). Kein Kind überschritt dabei den ADI eines Süßstoffs.

 

Für weitere Informationen rund um das Thema Süßstoff empfehlen wir Ihnen einen Besuch unseres Youtube-Kanals, auf dem wir in kurzen Clips auf die gängigsten Süßstoff-Mythen eingehen.

Unsere Broschüre „Die zwölf größten Süßstoff-Mythen. Aufgedeckt.“ können Sie hier kostenlos als PDF-Datei herunterladen.


Weiterführende Literatur:

Intake of Non-Nutritive Sweeteners in Chilean Children after Enforcement of a New Food Labeling Law that Regulates Added Sugar Content in Processed Foods

Nutrients 2020, 12(6), 1594; https://doi.org/10.3390/nu12061594

Author(s): Martínez, X.; Zapata, Y.; Pinto, V.; Cornejo, C.; Elbers, M.; van der Graaf, M.; Villarroel, L.; Hodgson, M.I.; Rigotti, A.; Echeverría, G. | Publication Year: 2020

https://www.mdpi.com/2072-6643/12/6/1594

Fragen & Antworten

Anja RothÖFFENTLICHKEITSARBEIT DEUTSCHLAND

Süßstoff-Verband e.V.

Postfach 90 60 85,

51127 Köln

+49 (0) 2203 20 89 45

info@suessstoff-verband.de