Studie: Höherer Verzehr von Obst, Gemüse und pflanzlichen Lebensmitteln kann altersbedingten kognitiven Verfall reduzieren
Lebensstil und Ernährung sind bekannte Faktoren im Hinblick auf eine altersbedingte kognitive Einschränkung und Demenz. Die Ernährung gilt gemeinhin als entscheidend für die Aufrechterhaltung einer angemessenen Gehirnfunktion mit zunehmendem Alter, die Datenlage ist indes widersprüchlich und bruchstückhaft.
Eine Studie vom Team der Universität Barcelona wurde daher mit dem Ziel durchgeführt, die Bedeutung der Ernährung bei kognitiven Einschränkungen im Zusammenhang mit der Darmmikrobiota und dem endogenen Stoffwechsel zu analysieren. Die Autoren konzentrierten sich auf eine große Kohorte älterer Probanden in Frankreich: 418 Personen in Bordeaux und 424 in Dijon, die zu Beginn der Studie frei von Demenz waren und in zwei Gruppen aufgeteilt wurden (Fall und Kontrolle).
Es wurden Zellmetaboliten analysiert – darunter polyphenolische und andere aus der Nahrung stammende Verbindungen, mikrobiotisch umgewandelte mikrobiotransformierte Derivate und andere Metaboliten –, um den Einfluss bestimmter Lebensmittel auf Reaktionen zu bewerten.
Die Ergebnisse deuten laut den Verfassern der Studie darauf hin, dass bestimmte Metaboliten eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von kognitiven Beeinträchtigungen und Demenz spielen. Allerdings sind die Ergebnisse irreführend, da sie keinen Beweis für einen kausalen Zusammenhang zwischen diesen Lebensmitteln und einem kognitiven Rückgang liefern.
Es zeigt sich nur ein geringfügiger statistischer Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Süßungsmitteln zum Beginn der Studie und dem Risiko, zwölf Jahre später einen kognitiven Rückgang zu entwickeln. Die zentralen Fragen, ob die Teilnehmenden weiterhin Süßstoffe konsumierten und, falls ja, wie viel sie konsumierten und welche anderen Lebensmittel in ihrer Ernährung enthalten waren, bleiben unbeantwortet. Tatsächlich können im Laufe von zwölf Jahren eine Vielzahl potenzieller Ernährungs- oder anderer Störfaktoren den beobachteten Zusammenhang beeinflusst haben.
Die Schlussfolgerung der Autoren, dass Änderungen der Lebensweise und der Ernährung z.B. durch einen höheren Verzehr von Obst, Gemüse und pflanzlichen Lebensmitteln, die Polyphenole und andere bioaktive Verbindungen enthalten, dazu beitragen könnte, das Risiko eines altersbedingten kognitiven Verfalls zu verringern, leuchtet hingegen fraglos ein.
Anja RothÖFFENTLICHKEITSARBEIT DEUTSCHLAND
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