Folge #19: Diabetes – das Wichtigste im Überblick

Zu Gast: Unsere Ernährungswissenschaftlerin und Süßstoff-Expertin Anja Roth

In unserer neuesten Podcastfolge von “so! was? süßes.” sprechen unsere Moderatorin Sophie Samrock und Ernährungsexpertin Anja Roth über alle wichtigen Fakten zum Thema Diabetes. Welche Typen gibt es? Was funktioniert eigentlich nicht richtig, wenn man von Diabetes betroffen ist? Und: Kann ich trotz Diabeteserkrankung ein angenehmes Leben führen?

Alles weitere erfahrt ihr in der neuesten Folge von so! was? süßes.

Viel Spaß beim Hören.

Transkription der Folge:

Sophie Samrock Herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts so!was?süßes. Mit mir heute im Studio ist wieder unsere Ernährungswissenschaftlerin und Süßstoff-Expertin Anja Roth. Mein Name ist Sophie Samrock, herzlich willkommen! Auch an dich, Anja!

Anja Roth Hallo!

Sophie Samrock Heute haben wir ein ganz spezielles Thema. Wir wollen uns dem Thema Diabetes widmen, was viele vielleicht gar nicht wissen. Das betrifft wirklich sehr viele Menschen in Deutschland, nämlich rund acht Millionen Menschen haben Diabetes. Also rund 10 Prozent der Bevölkerung. Und wir wollen für den Einstieg erst mal klären Was ist Diabetes überhaupt? Kannst du uns das erklären,Anja?

Anja Roth Ja, das mache ich gerne. Und vielleicht muss man auch noch dazu sagen, Du hast gerade Zahlen genannt, aber da gibt es wahrscheinlich auch noch eine hohe Dunkelziffer, weil noch nicht wirklich jeder weiß, dass er auch Diabetes hat. Also weil man unterscheidet verschiedene Diabetes Formen. Da gibt es einmal den Diabetes Typ 1, wird er auch genannt, der Insulin pflichtig ist. Das heißt, das sind Menschen, deren Bauchspeicheldrüsen gar kein Insulin produzieren. Und das Insulin ist aber super wichtig, weil Insulin hilft eben den Blutzucker aus dem Blut herauszunehmen und entsprechend an die Muskulatur, ins Gehirn und so weiter zu liefern. Ist ja ein Energielieferant für uns. Und wenn ich also dieses Insulin, diesen Transporter nicht habe, dann reichert sich der Zucker im Blut an und das darf natürlich nicht sein, dass da ein ständig hoher Blutzucker wert ist. Das heißt, diese Menschen müssen dann auch wirklich, weil die Bauchspeicheldrüse eben kein Insulin produziert, wirklich das Insulin auch spritzen.

Sophie Samrock Das war jetzt der Typ 1.

Anja Roth Beim Typ 1 Diabetes, genau. Und dann gibt es eben noch die Diabetiker, die kein Insulin brauchen, im Grunde, weil die Bauchspeicheldrüse noch selber Insulin produziert, die aber dann bei der Ernährung entsprechend aufpassen müssen und denen natürlich, wenn sie sehr viel Zucker essen, das eben auch nicht geschafft wird, mit zu wenig Insulin das dann halt wirklich hinzukriegen. Und da gibt es aber dann eben auch noch so eine Vorstufe, sage ich mal. Das heißt eine Phase, wo man noch keinen richtigen Diabetes hat, also dass man wirklich von dem Typ 2 Diabetes spricht, sondern wirklich einfach nur der Körper nicht mehr dazu in der Lage ist, das, ja, richtig zu verarbeiten, das heißt, das Insulin ist zwar da, aber man oder man kann sich das so vorstellen. Also stell dir vor, du hast einen Schlüssel, das ist das Insulin und das hat seinen Schlüssel, um durch die Zelle zu kommen, durch die Tür zu kommen. Und plötzlich ist dieses Schloss verbogen. Also du hast den Schlüssel, aber das Schloss ist verbogen. Und dann kannst du noch so viele Schlüssel haben. Wenn das Schloss nicht mehr passt, dann geht es eben nicht mehr. Und dann muss man eben dafür sorgen. Und sowas passiert halt häufig durch wirklich Gewichtszunahme. Also das betrifft wirklich häufig, wenn jemand übergewichtig ist, dann kann es passieren, dass sich sozusagen diese Schlüssellöcher verformen. Insulin-Schlüssel passt nicht mehr und der Blutzuckerspiegel steigt. Das heißt, dann geht man hin und spritzt jetzt nicht gleich Insulin. Aber es wird ja nichts nutzen. Es sind ja nur mehr Schlüssel, sondern man sorgt dafür, dass die Schlüssel-Löcher wieder in Ordnung kommen. Also über Gewichtsreduktion dann halt. Und das ist natürlich auch so eine Gruppe von Menschen, die das häufig noch gar nicht merken. Also es kommt manchmal wirklich nur zufällig beim Arzt, bei einem Check-up oder so zu Tage, dass da überhaupt so eine Schwäche, sage ich jetzt mal, besteht. Das sie also kurz vom Diabetes stehen. Genau.

Sophie Samrock Das heißt, früher hat man ja auch oft Zuckerkrankheit zu Diabetes gesagt. Bekommt man Diabetes, wenn man zu viel Zucker ist, kann man das so pauschal sagen?

Anja Roth Nein, ich weiß noch meine Oma, die hat auch immer gesagt, sie wäre Zuckerkrankheit. Da hat man auch, da hat wirklich der Arzt dann immer gesagt: So, Sie haben Zucker. Und es ist jetzt nicht unbedingt zu viel Zucker gegessen, sondern eher zu viel insgesamt an Kalorien, woher die auch immer kommen und ein Mangel an Bewegung auch noch eine genetische Komponente sicher dabei. Also nicht jeder, der übergewichtig ist, bekommt auch gleich Diabetes. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar höher, aber jemand, der halt, wo schon vielleicht die Mutter oder der Vater auch ein Diabetes haben, der ist halt da schon eher disponiert dafür, dass er eben auch einen Diabetes bekommt. Da muss man also wirklich auch immer ein bisschen in die Familiengeschichte reingucken.

Sophie Samrock Und dann auch eher Typ 2, weil wir haben auch Zahlen dazu. 95 prozent der von Diabetes Betroffenen sind tatsächlich an Diabetes Typ II erkrankt.

Anja Roth Ja, weil das eher, der Typ 2 ist eher so eine Zivilisationskrankheiten, sag ich mal, das ist also wirklich durch das Übergewicht. Also selbst wenn ich die genetische Anlage dazu habe aber mein Gewicht halte, bekomme ich den Diabetes vielleicht gar nicht, wenn ich dabei dann mein Gewicht doch überschreite, das was für mich da vorgesehen ist sozusagen, bekomme ich eben auch den Diabetes. Also es gehört zu den Zivilisationskrankheiten, der Typ 2 Diabetes auf jeden Fall. Und da sind halt sehr viele von betroffen und das hat eben auch nichts mit einer bestimmten Altersstruktur zu tun. Es kann halt wirklich schon sehr junge Menschen betreffen. Das geht aber bis ins Alter rein, natürlich.

Sophie Samrock Dass man es dann da auch erst erkennt und dass der Arzt es dann da auch erst feststellt.

Anja Roth Ja, manchmal ja, manchmal ja. Also es kommt immer drauf an, wie engmaschig die Leute kontrolliert werden und ob dann wirklich schon wirklich Symptome auftreten, ja.

Sophie Samrock Es gibt ja zum Beispiel auch Schwangerschafts-Diabetes. Was ist das genau?

Anja Roth Genau das kann auch oft vorkommen, dass wirklich jemand in der Schwangerschaft einen Diabetes entwickelt. Der wird dann auch behandelt entsprechend und geht dann nach der Schwangerschaft im Normalfall auch wieder weg. Das heißt nicht, dass man danach auch weiter Diabetes hat. Manchmal bleibt der allerdings auch das kann man im Vorfeld nicht so sagen, aber deswegen werden auch gerade Schwangere da auch wirklich engmaschig kontrolliert.

Sophie Samrock Was hat das dann für Auswirkungen auf das Kind, wenn man das in der Schwangerschaft bekommt?

Anja Roth Also meistens ist das dann so, dass die Kinder sehr große Säuglinge sind, also das sieht man denen dann häufig auch schon an. Deswegen ist es eben auch nicht gut, wenn es schon in der Schwangerschaft dann anfängt, also wenn der Fötus schon da sozusagen vorgeprägt wird. Und deswegen muss man das auch wirklich kontrollieren.

Sophie Samrock Okay. Was bedeutet das jetzt für meinen Lebensstil, wenn ich an Diabetes erkranken würde, was würde sich da für mich so ändern im Alltag?

Anja Roth Ja, das ist sicher für den Typ 1 Betroffenen noch mal drastischer. Die Änderung, die man die man da hat, weil sich einfach da das Leben schon fast ausschließlich um den um den Diabetes dreht. Das trifft ja sehr häufig schon bei Kindern auf, so dass man schon in der Kindheit merkt Muss nicht sein, es kann auch noch beim Erwachsenen halt ein insulinpflichtiger Diabetes auftreten. Aber sehr häufig sind es dann Kinder. Und das bedeutet schon für die einen großen Eingriff. Also es muss halt ständige Blutzucker Kontrollen, das regelmäßige Essen, das entsprechende Insulin Spritzen. Es gibt da schon sehr, sehr gute Medikamente und sehr gute Möglichkeiten, aber es muss halt wirklich mit eingeplant werden, auch was an Bewegung gemacht wird, Sport gemacht wird. Das ist schon ein sehr umfassendes Programm, was der Typ 1 Diabetiker zu absolvieren hat.

Sophie Samrock Hmm, wahrscheinlich auch für alle Angehörigen. Wenn du jetzt gerade von Kindern sprichst in der Schule müssen alle Bescheid wissen.

Anja Roth Ja, auf jeden Fall, weil man eben auch, man kann halt sehr leicht unterzuckern dann eben auch, was wirklich dramatisch werden kann und was also auf jeden Fall verhindert werden muss. Und das ist schon was sehr gefährliches, sage ich mal, da sind natürlich auch die Ängste der Eltern und aller anderen drumherum natürlich auch immer da. Genau.

Sophie Samrock Gibt es denn so typische Symptome? Wenn ich jetzt den Verdacht habe, ich könnte an Diabetes erkrankt sein, wie ich das feststellen könnte, also jetzt, bevor ich zu einem Arzt gehe.

Anja Roth Also ganz häufig ist es halt wirklich dieser enorme Durst und sehr große Dosis. Manchmal bei Kindern, die auf einmal ein Glas nach dem anderen leeren, entsprechend großer Harndrang, dann natürlich, das muss ja auch wieder raus. Also das sind häufig oder ist häufig das erste Anzeichen dafür. Ansonsten tut das eben nicht weh erstmal. Also so hohe Zuckerwerte tun nicht weh. Und deswegen wird es eben auch bei Erwachsenen halt häufig erst mal nicht so wahrgenommen, nicht ernst genommen. Allerdings hat es halt wirklich Langzeitfolgen, trägt es mit sich. Also wenn ich wirklich immer hohe Blutzuckerwerte habe, bei einem Typ 2er zum Beispiel, dann muss ich immer aufpassen, dass meine Füße nicht kaputt gehen. Ganz unten  die Füße sind halt schlecht durchblutet. Das heißt, da werden auch schnell die Nervenenden kaputtgehen und deswegen müssen die auch alle immer zur Fußpflege gehen, zum Podologen und wirklich die Füße kontrollieren lassen. Und am anderen Ende sozusagen die Augen. Da sind auch sehr kleine Gefäße. Also man trägt da sehr leicht Schäden an den Augen und an den Füßen und an den Beinen, überhaupt so insgesamt davon.

Sophie Samrock Okay, aber wahrscheinlich auch eher in einem späteren Stadium der Krankheit.

Anja Roth Genau das sind dann wirklich so Spätfolgen. Also wenn du die Füßeschon aufhast und denkst, oh vielleicht ist das Diabetes, dann ist es ein Tacken zu spät.

Sophie Samrock Ja, wir sprechen zu dem Thema auch in einer Folge mit einem Betroffenen. Also falls euch das interessiert, schaltet da auf jeden Fall noch mal ein. Vielleicht beenden wir dieses kleine Kapitel mit was Positivem. Kann ich denn den Diabetes auch besiegen?

Anja Roth Ja, also der insulinpflichtige Diabetes. Nein, den kannst du nicht besiegen, also nur mit Insulin dann halt, ne. Also den kriegt man gut in den Griff. Ich denke mal, da sind heute die Therapie-Optionen eigentlich sehr gut, die man da hat. Und beim Typ 2 oder auch wenn du so in der Vorstufe vom Diabetes bist, kannst du eigentlich immer super viel machen. Das ist eigentlich das Positive daran, dass du wirklich aktiv werden kannst. So, Bewegung ist ganz wichtig. Eben, durch Bewegung wird ja auch Blutzucker verbraucht, der geht dann in die Muskulatur wird als Energie verwendet. Das heißt, auch darüber kann man seinen Blutzuckerspiegel senken. Man kann natürlich insgesamt sein Gewicht auf ein gutes Niveau bringen, dass man sagt Da bin ich in dem Bereich, dass Schloss-Schlüssel wieder passt, dass alles wieder läuft, das kann man natürlich machen. Also Gewichts-Management hat da einen ganz großen Stellenwert und natürlich insgesamt eine ausgewogene Ernährung. Das heißt also wirklich auch viel Gemüse essen, viele Vollkorn-Produkte, dass eben auch Ballaststoffe da sind. Also auf die Kalorien muss man natürlich schon auch so insgesamt ein bisschen gucken, klar. Und dann kann man da halt wirklich viel, viel machen.

Sophie Samrock Viele Diabetiker müssen ja in ihrem Alltag vor allem schauen, dass sie nicht zu viel Zucker zu sich nehmen und ersetzen das dann durch Süßstoffe. Wie können Süßstoffe Diabetiker dann im Alltag unterstützen?

Anja Roth Ja, also Süßstoffe haben natürlich den großen Vorteil, dass sie süß sind und dass sie eben keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben. Das heißt, der Blutzucker wird nicht angehoben und es erfolgt dann eben auch keine Insulinausschüttung. Also es wird auch kein Insulin gebraucht. Und das ist natürlich ein Riesenvorteil. Also weder Blutzucker noch Insulin. Und dadurch kann ich mir natürlich meine Lebensqualität, eben auch als Diabetiker, doch eigentlich ganz gut halten. Also auch mal ein süßes Getränk trinken oder meinen Kaffee süßen, ohne dass ich Angst haben muss, dass meine Blutzuckerwerte ansteigen.

Sophie Samrock Quasi Süße ohne Reue.

Anja Roth Genau.

Sophie Samrock Das ist so das Motto.

Anja Roth Genau und ohne Kalorien, also wirklich ohne Kalorien. Das ist für viele Diabetiker eben auch noch mal ausschlaggebend. Also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen. Also einmal die Kalorien und dann, dass kein Insulin benötigt wird.

Anja Roth Ja. Das heißt, der Mythos, dass Süßstoffe Diabetes begünstigen könnten, ist dann wahrscheinlich auch nicht wahr.

Anja Roth Nee, das kommt auch häufig, liest man schon mal so von Studien. Darauf spielt sie jetzt wahrscheinlich an, dass man…

Sophie Samrock Richtig, genau! Da kursiert viel in den Medien.

Anja Roth Genau, so Schlagzeilen wie “Light-Getränke verursachen Diabetes”. Wenn man dann genauer hinguckt, dann sieht man, dass in diesen Studien eigentlich Diabetiker waren, die Light-Getränke konsumiert haben. Also das sind Beobachtungsstudien und man weiß gar nicht, waren die jetzt wirklich, haben die jetzt in die Light-Limonade getrunken, weil die Diabetes haben oder was war zuerst da? Henne oder Ei? Das kann man gar nicht sagen. Und wenn man sich einfach vom Wirkprinzip der Süßstoffe das anguckt, ist es also eigentlich nahezu ausgeschlossen, dass sie Diabetes verursachen. Aber diese Schlagzeilen, da gebe ich dir recht, die gibt es immer. Aber die muss man halt mit Vorsicht genießen.

Sophie Samrock Gibt es denn eigene Diabetiker-Produkte, wenn man so in den Supermarkt geht und sich da umschaut?

Sophie Samrock Also die gab es mal, es gab mal Diabetiker Lebensmittel, bis 2012 glaube ich waren die am Markt. Kennen sicher auch noch viele, Diabetiker-Schokolade, Diabetiker-Kekse gab es eine riesen Produktpalette für.

Sophie Samrock War meistens so ein extra Regal im Supermarkt. Ich kann mich auch noch erinnern, wie inzwischen für glutenfreie Produkte zum Beispiel.

Anja Roth Genau da gab es die Diabetiker-Lebensmittel. Man hat die dann aber im Prinzip abgeschafft und das hatte den Grund, dass man in diesem Diabetiker Lebensmitteln in erster Linie mit Fruchtzucker gearbeitet hat. Das stammte also wirklich noch so aus den 70er Jahren. Ich glaube um die 70er Jahre rum, weil da damals war es noch so, dass ein Typ 2 Diabetiker oder da hat man das auch noch Alters-Diabetes genannt. Also das war wirklich so, dass das überwiegend alte Menschen waren, die halt gar nicht übergewichtig, sondern es war einfach eine Alterserscheinung dann mit, die dann ihren Diabetes hatten. Die zuckerkranke Oma, da ist sie wieder (lacht).

Sophie Samrock Ja genau, umgangssprachlich.

Anja Roth Und für die waren diese Produkte auch okay, weil Fruchtzucker macht nen deutlich langsameren Blutzucker anstieg. Und damit konnte man eben verhindern, dass da so eine schnelle Insulinausschüttung gefordert wird oder oder krasse Blutzuckeranstiege. Dann hat man sich aber die Produkte noch mal angeguckt und mit den jetzigen Diabetikern verglichen und da musste man einfach sagen okay, da wo Fruchtzucker drin ist, hat man dann aber auch meistens einen höheren Fettanteil drin, damit einfach der Geschmack wieder passt. Das heißt, die Diabetiker-Produkte waren nicht unbedingt dazu geeignet auch Gewicht zu reduzieren.

Sophie Samrock Okay, also eine kleine Mogelpackung quasi.

Anja Roth Wie gesagt, also für diese Diabetiker früher das vollkommen gut gepasst, aber nicht mehr für die heutigen Diabetiker, die ja auch auf die Kalorien achten sollen. Und deswegen hat man sich von den Diabetiker-Lebensmitteln da verabschiedet. Was natürlich was anderes ist, sind jetzt so Light-Produkte und oder Zero-Produkte. Aber man darf eben nicht mehr damit werben, mit “für Diabetiker geeignet”. Also diesen Claim, diese Aussage, die gibt es nicht mehr.

Sophie Samrock Okay, auch interessant. Wo finden Diabetiker denn weitere Informationen? Us hören bestimmt auch viele Betroffene dazu oder auch Quellen, wo sie sich informieren können, welche Produkte sie am besten zu sich nehmen können, wie sie einen ausgewogenen Lebensstil führen.

Anja Roth Also grundsätzlich muss man natürlich sagen Darf ein Diabetiker alles essen? Der darf natürlich alles. Er muss es halt natürlich ausgewogen tun und auch bedarfsangepasst, wie man so schön sagt. Aber gute Tipps gibt es auf jeden Fall bei der Deutschen Diabetes Gesellschaft zum Beispiel. Da findet man ganz viele Infos, die haben auch eine Internetseite und es bietet sich eben auch noch häufig an, Selbsthilfegruppen zu besuchen. Die gibt es sowohl für Typ 1 wie für Typ 2 Diabetiker. Es gibt auch ganz tolle Organisationen, die sich gerade um Familien kümmern, um die mit Diabetes betroffenen Kinder halt, die Ferienfreizeiten extra für diese Kinder organisieren. Da gibt es wirklich jede Menge und da ist einfach ganz viel Engagement dahinter. Und das ist auf jeden Fall lohnenswert, sich da zu kümmern und mal zu gucken, was in der eigenen Nähe ist, wenn man da gut aufgehoben sein will oder da ist man auf jeden Fall gut aufgehoben.

Sophie Samrock Wahrscheinlich gerade weil es so viele Betroffene in Deutschland gibt, gibt es vermutlich auch ein sehr großes Beratungsangebot.

Anja Roth Ja, auf jeden Fall.

Sophie Samrock Ja, super. Dann haben wir, glaube ich, einen sehr guten Überblick über die Krankheit bekommen und auch wie Süßstoffe Diabetiker in ihrem Alltag unterstützen können. Deswegen würde ich sagen, wir fassen noch mal die drei wichtigsten Fakten aus der Folge zusammen.

off-Stimme Süß und knackig.

Sophie Samrock Es gibt verschiedene Diabetes Typen, Insulinpflichtige und nicht Insulinpflichtige. Süßstoffe können Diabetes nicht begünstigen. Das ist tatsächlich ein Mythos. Im Gegenteil, Süßstoffe können Diabetiker in ihrem Alltag unterstützen und eine Alternative zu zuckergesüßten Produkten bieten, weil sie den Blutzuckerspiegel nicht beeinflussen und kalorienfrei sind. Dann würde ich sagen, haben wir für heute die wichtigsten Fragen und Antworten rund um Süßstoffe und Diabetes geklärt. Und ich freue mich auch schon sehr auf die Folge mit unserem Betroffenen, der uns dann noch ein bisschen mehr aus seinem Alltag als Diabetiker erzählt. Und danke dir vor allem Anja, dass du uns wieder Einblick in die ernährungswissenschaftliche Seite dieser Krankheit und dieses Themas gegeben hast. Und ja, würde sagen, bis zum nächsten Mal.

Anja Roth Bis zum nächsten Mal. Tschüss.

off-Stimme Das war so!was?süßes. – Der Experten Podcast rund um das Thema süße Ernährung. Die Links zu unseren So süß wie du Social-Media-Kanälen sowie zu unserer Website findest du in den Shownotes dieser Folge.