Entgegen neuer Studie: Herzinfarkt und Sterberisiko werden durch Light-Getränke nicht erhöht
Entgegen neuer Studie: Herzinfarkt und Sterberisiko werden durch Light-Getränke nicht erhöht
Die Behauptung, dass süßstoffgesüßte Getränke ebenso wie zuckergesüßte Getränke zu einem höheren Sterberisiko – ausgelöst durch Herz–Kreislauf–Erkrankungen – führen, beruht auf der Übersichtsarbeit „Association between intake of sweetened beverages with all-cause and cause-specific mortality: A systematic review and meta-analysis von Li et al.“ (1), bei der Beobachtungsstudien untersucht wurden.
Süßstoff Wirkung: Beobachtungsstudien zeigen keine Ursache-Wirkungs-Beziehung
In der Natur von Beobachtungsstudien liegt es allerdings, dass sie keine Ursache-Wirkungs-Beziehung nachweisen können. Der berichtete Zusammenhang zwischen dem Konsum von Diätgetränken und dem Risiko der Gesamtmortalität und der Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, kann auf eine umgekehrte Kausalität zurückzuführen sein. Menschen, die übergewichtig sind oder an Bluthochdruck, Hypercholesterinämie oder Diabetes leiden, nutzen häufiger zuckerreduzierte bzw. zuckerfreie Getränke, um ihre Zucker beziehungsweise Kalorienaufnahme zu reduzieren, nicht umgekehrt. (2) Zudem wurden lediglich 4 Studien mit 5 Kohorten für kalorienarm/kalorienfrei gesüßte Getränke analysiert. Hier räumen die Autoren selber ein, dass diese Ergebnisse aufgrund der begrenzten Anzahl von Studien anfälliger für Verzerrungen durch Störfaktoren sind.
Am besten erforscht: Süßstoffe sind sichere Lebensmittelzusatzstoffe
Süßstoffe gehören weltweit zu den am besten erforschten Inhaltsstoffen. Ihre Sicherheit wurde wiederholt und durchgängig von Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt bestätigt, wie z. B. dem Joint Food and Agriculture Organization (FAO)/ World Health Organization (WHO) Expert Committee on Food Additives (JECFA), der US Food and Drug Administration (FDA) und der European Food Safety Authority (EFSA). (3,4,5) Bevor sie für die Verwendung auf dem Markt zugelassen werden, bewerten die Regulierungsbehörden gründlich alle Arten von Studien, die mögliche Nebenwirkungen untersuchen.
- Li H, Liang H, Yang H, et al. Association between intake of sweetened beverages with all-cause and cause-specific mortality: a systematic review and meta-analysis. J Public Health (Oxf) 2021 Apr 9;fdab069. doi:
- Sievenpiper JL, Khan TA, Ha V, Viguiliouk E, Auyeung R. The importance of study design in the assessment of non-nutritive sweeteners and cardiometabolic health. A letter in response to Azad et al study in CMAJ. CMAJ November 20, 2017 189 (46) E1424-E1425
- http://www.fao.org/food/food-safety-quality/scientific-advice/jecfa/en/
- https://www.fda.gov/food/food-additives-petitions/high-intensity-sweeteners
- http://www.efsa.europa.eu/en/topics/topic/sweeteners
Anja RothÖFFENTLICHKEITSARBEIT DEUTSCHLAND
Süßstoff-Verband e.V.
Postfach 90 60 85,
51127 Köln