Neotam wird schnell, aber nur teilweise absorbiert. Dabei wird sowohl absorbiertes als auch nicht absorbiertes Neotam über gut charakterisierte Stoffwechselwege zu ungiftigen Metaboliten metabolisiert. Der Hauptmetabolit, entestertes Neotam, wird selbst rasch mit dem Urin und den Fäkalien ausgeschieden, ohne dass es Hinweise auf eine Anreicherung im Gewebe gibt. Der Süßstoff zeichnet sich außerdem durch seine hohe Süßkraft aus. Daher ist nur eine sehr geringe Menge Neotam zum Süßen von Lebensmitteln erforderlich. Schon allein deshalb ist ein Einfluss auf das Mikrobiom äußerst unwahrscheinlich.
Auch Studien zeigen, dass Süßstoffe weder beim Menschen noch bei Mäusen einen Einfluss auf die Mikrobiota, die kurzkettigen Fettsäuren im Stuhl oder den oralen Glukosetoleranztest (oGTT) haben (2). Eine aktuelle Literaturübersicht kommt zu dem Schluss, dass allgemeine Veränderungen in der Ernährung, die nicht mit dem Konsum von Süßstoffen zusammenhängen, die wichtigsten Faktoren für Veränderungen in der Darmmikrobiota sind (3).