Süßstoff-Wissen – Häufige Irrtümer
Irrtum – Süßstoffe lösen Allergien aus
Korrekt ist: Süßstoffe können keine Allergien im klassischen Sinne auslösen. Bei einer Allergie reagiert der Körper, indem er vermehrt Antikörper bildet. Grundsätzlich können aber alle Lebensmittelinhaltsstoffe Auslöser einer allergischen Reaktion sein, so z.B. Eiweißkomponenten.
Die Diplom-Oecotrophologin und Ernährungsexpertin des Süßstoff-Verbands Anja Roth (vormals Krumbe) erklärt in diesem Video, was an dem Mythos dran ist, dass Süßstoffe Allergien auslösen sollen.
Bisher sind keine Allergien gegenüber Süßstoffen bekannt, lediglich bei weniger als 0,5% treten Unverträglichkeiten gegenüber Lebensmittel-Zusatzstoffen auf – dazu gehören auch Geschmacksverstärker, Farbstoffe und Aromen.
Prinzipiell können alle Lebensmittelinhaltsstoffe eine allergische Reaktion auslösen, wobei natürliche Lebensmittel am häufigsten der Grund für eine allergische und pseudoallergische Reaktion sind. Eier, Milch und Nüsse sind dabei die häufigste Ursache für Allergien, die sich u.a. anhand von Hautreizungen, Übelkeit und Atembeschwerden bemerkbar machen kann.
In den letzten Jahrzehnten wurde Cyclamat im Zusammenhang mit Photoallergien untersucht, das durch Licht eine allergische Reaktion hervorrufen soll. Verschiedene Publikationen und wissenschaftliche Studien konnten diese Behauptungen nicht bestätigen, so dass davon ausgegangen werden kann, dass keine allergischen Reaktionen zu erwarten sind.
Fructose und Laktose in Süßstoffen enthalten – trotz Intoleranz meist gut verträglich
Süßstofftabletten enthalten aus technologischen Gründen Laktose, jedoch lediglich in einer Dosierung von 0,8 mg/Tablette. Diese Menge ist so gering, dass sie von vielen Menschen mit Laktoseintoleranz problemlos vertragen wird. Prinzipiell kommt es bei Laktosemengen unter 3 Gramm äußerst selten zu Unverträglichkeitsreaktionen.
Ähnlich verhält es sich bei der Flüssigsüße, welche Fructose enthält. Auf 100 ml kommen etwa 0,2 g Fructose. Heruntergerechnet auf 0,4 ml (entspricht der Süßkraft von etwa 1 Teelöffel Zucker) sind das 0,8 mg Fructose und damit eine Menge, die meist nur bei völliger Fructose-Intolleranz eine Rolle spielt.