Süßstoffe sind nicht mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko verbunden

Süßstoffe sind nicht mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko verbunden

ISA-Statement als Antwort auf die Studie von Malik et al.

Brüssel 18.03.2019 Basierend auf einer überwältigenden Anzahl solider wissenschaftlicher Beweise, gibt es keine Hinweise dafür, dass Süßstoffe das Mortalitätsrisiko erhöhen könnten. Die International Sweeteners Association (ISA) möchte daher zum neu veröffentlichten Artikel von Malik et al.1() hervorheben, dass Süßstoffe zu den am gründlichsten erforschten Inhaltsstoffen weltweit gehören. Die Sicherheit zugelassener Süßstoffe wurde von Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt wie der Joint Food and Agriculture Organization (FAO)/ World Health Organization (WHO), dem Expertenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe (JECFA), der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) und der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wiederholt bestätigt. (2,3,4)

Echter Zusammenhang oder umgekehrte Kausalität?

In der nun von Malik et al. erschienenen Arbeit, werden zwei prospektive US-amerikanische Beobachtungsstudien herangezogen, um eine Korrelation zwischen zucker – (SSB*1) bzw. süßstoffgesüßten (ASB*2) Getränken und die Sterblichkeit auf Grund von Herz-Kreislauferkrankungen und Krebserkrankungen zu überprüfen. Hervorzuheben ist zunächst, dass in keiner der Studien ein Zusammenhang mit krebsbedingter Mortalität gefunden wurde.
Nur bei mehr als 4 Portionen süßstoffgesüßte Getränke pro Tag, d.h. in der höchsten Einnahmekategorie, konnte ein statistischer Zusammenhang zur Gesamtmortalität und Mortalität durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefunden werden. Dies allerdings nur bei Frauen (Nurses Health Study), nicht jedoch bei Männern (Health Professionals’ Follow-up Study). Es ist jedoch wichtig hervorzuheben, dass nach Anpassung für Kovarianzen wie Hypertonie, Hypercholesterinämie, Typ-2-Diabetes, koronare Herzkrankheit und Schlaganfall während des Follow-ups der Zusammenhang zwischen ASBs und der Gesamtmortalität bei Frauen abgeschwächt wurde, was darauf schließen lässt, dass es sich hier um eine umgekehrte Kausalität handelt (d.h. die vorliegenden Erkrankungen haben dazu geführt, dass verstärkt auf den Ersatz von Zucker durch Süßstoff geachtet wurde).

Gesundheitliche Vorteile durch süßstoffgesüßte versus zuckergesüßte Getränke

Interessanterweise ergab diese Studie weiterhin, dass der Ersatz von 1 Portion zuckergesüßtem mit 1 Portion süßstoffgesüßtem Getränk ein um 4% niedrigeres Risiko für die Gesamtmortalität, ein um 5% niedrigerem Risiko für CVD-Mortalität und einem um 4% niedrigerem Risiko für Krebssterblichkeit verbunden war. Diese Feststellung legt nahe, dass das Ersetzen von SSBs durch ASBs gesundheitliche Vorteile bringen kann.

Süßstoffe als Teil eines ausgewogenen Speiseplans

In Nahrungsmitteln, Getränken und Tafelsüßen, wie Süßstofftabletten, Flüssigsüße und Streusüße, können Süßstoffe eine breite Auswahl an süß schmeckenden Optionen mit sehr wenig oder ohne Kalorien bieten. Daher können sie ein nützliches Instrument sein, wenn sie anstelle von Zucker und als Teil einer ausgewogenen Ernährung verwendet werden, um die Gesamtmenge an Zucker und Kalorien zu reduzieren und den Blutzuckerspiegel zu steuern. Süßstoffe sind zudem nicht kariogen, was bedeutet, dass sie nicht den Zähnen schaden.


*1 SSB sugarsweetened beverages

*2 ASB artificially-sweetened beverages

1 Malik et al. Long-Term Consumption of Sugar-Sweetened and Artificially Sweetened Beverages and Risk of Mortality in US Adults. Circulation. 2019;139:00–00. DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.118.037401

2 http://www.fao.org/food/food-safety-quality/scientific-advice/jecfa/en/

3 http://www.fda.gov

4 http://www.efsa.europa.eu/en/topics/topic/sweeteners

Fragen & Antworten

Anja RothÖFFENTLICHKEITSARBEIT DEUTSCHLAND

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