Begünstigt Süßstoff graue Haare?

Begünstigt Süßstoff graue Haare?

Dass Süßstoff die Haare ergrauen lassen soll, ist nicht richtig. Korrekt ist: Süßstoff hat keinen Einfluss auf die Haare und kann sie deshalb auch nicht ergrauen lassen. Doch woher stammt diese Annahme? Und welche Faktoren haben wirklich Einfluss auf das Ergrauen der Haare? All das haben wir genauer unter die Lupe genommen und klären auf. 

Blond, schwarz, braun oder grau: Wie bekommen Haare ihre Farbe?

Graue Haare gelten als Symbol des Alterns. Doch was hat der Alterungsprozess mit der Haarfarbe zu tun? Dazu muss man erst einmal verstehen, wie das menschliche Haar aufgebaut ist: Beginnen wir bei der Haarwurzel: Sie verankert das Haar, das aus mehreren Schichten verhornter Zellen besteht, in unserer Kopfhaut. An dieser Wurzel sitzen zum einen winzige Blutgefäße und Talgdrüsen, die das Haar mit Nährstoffen versorgen und zum anderen Melanozyten. Diese sind für die natürliche Färbung unserer Haare verantwortlich. Die Melanozyten produzieren Melanin. Das Melanin wird wiederum in den Haarzellen gespeichert und lässt die Haare blond, braun, schwarz oder rot erscheinen.

Graue Haare: Das steckt dahinter

Mit dem Alter lässt die Aktivität der Melanozyten nach. Es wird weniger Melanin produziert, sodass die Farbe in den Haarzellen zunächst erblasst und später, wenn die Melanozyten absterben, komplett verschwindet. Statt Melanin lagern nun kleine Luftbläschen in den Haarzellen. Diese sorgen dafür, dass das Haar weiß bzw. farblos erscheint. Der graue Look entsteht also nicht etwa durch tatsächlich graue Haare, sondern vielmehr durch die Mischung von noch farbigen und schon ergrauten Haaren, denn der Prozess des Ergrauens erfolgt nicht gleichzeitig, sondern setzt nach und nach ein.

Wann werden Haare grau?

Der Zeitpunkt, ab dem das Haar ergraut, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Die Genetik bestimmt, ab wann die Aktivität der Melanozyten nachlässt. Bei dem einen ist das bereits mit Mitte 20 der Fall und bei der anderen erst mit weit über 50. In einigen Fällen ist das Erblassen der Haarfarbe jedoch nicht altersbedingt. Es kann auch ein Zeichen von Mangelernährung sein. Ein wichtiger Nährstoff für die Aktivität der Melanozyten ist zum Beispiel das Vitamin B12. Das Erblassen der Haarfarbe kann also Anzeichen für einen B12 Mangel sein. Des weiteren können frühzeitig ergrauende Haare auch ein Hinweis auf hormonelle Störungen oder Folge der Einnahme bestimmter Medikamente sein.

Nimmt Süßstoff Einfluss auf die Haare oder die Haut?

Süßstoffe aktivieren, genau wie Zucker, “Süß-Rezeptoren” auf der Zunge – und wir nehmen süßen Geschmack wahr. Viel mehr geschieht nicht. Im Rahmen der Verdauung werden Süßstoffe lediglich in ihre Bestandteile zerlegt bzw. unverändert ausgeschieden, ohne dabei in den Stoffwechsel einzugreifen.

Somit kann Süßstoff keinen Einfluss auf die Färbung der Haare nehmen und als kalorienfreie Alternative zu Zucker konsumiert werden. Dasselbe gilt übrigens für die Haut: Die Annahme, der Konsum süßstoffgesüßter Lebensmittel und Getränke wirke sich negativ auf die Hautalterung auf, ist nicht begründet. Im Gegenteil: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, zu der auch Süßstoffe beitragen, wirkt sich positiv auf das Haubild und die Hautalterung aus.

Fragen & Antworten

Anja RothÖFFENTLICHKEITSARBEIT DEUTSCHLAND

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